Functional Movement Screen?

13/09/2017 1:37 AM

Functional Training Kettlebell

Was ist eigentlich ein Functional Movement Screen?

Hierzu haben wir den Functional-Trainingsexperten und Functional-Movement-Screen-Ausbilder Eberhard Schlömmer von Perform Better gefragt. Dabei habenwir uns über den Functional Movement Screen (FMSunterhalten und dessen Bedeutung für Athleten oder Personal-Training-Kunden.

Der FMS ist ein Tool, das sich mit dem beschäftigt, was nicht in eine medizinische Voruntersuchung oder in einen individuellen physischen Leistungstest passt. Der FMS ersetzt weder das eine noch das andere. Der Test ist ein standardisiertes Verfahren, das Auskunft über die Stärken und Schwächen von Bewegungsmustern gibt. Hier geht es ausschließlich darum, kompensatorische Bewegungsmuster und Asymmetrien aufzudecken, um Schmerzen zu erkennen bzw. zu vermeiden. Der Test orientiert sich an den frühkindlichen Bewegungsmustern und deckt Schwächen in der Ausführung von fundamentalen Bewegungsmustern auf. So kann die motorische Kontrolle innerhalb einer Bewegung erfasst werden und bei Bedarf können anhand von weiteren Tests individuelle Strategien zur Behebung von Schwächen und/oder Asymmetrien mit dem Trainierenden erarbeitet werden.

Geprüft werden sieben fundamentale Bewegungsmuster. Im ersten Schritt geht es darum, zu erkennen, ob eine Bewegung optimal, ausreichend oder mangelhaft ausgeführt wird. Die ausgewählten Übungen bringen den Probanden in bestimmte Positionen, so dass ein ausgebildeter Trainer Asymmetrien, Dysbalancen und/oder Einschränkungen ohne weiteres erkennen kann.

Sobald alle sieben Tests durchgeführt worden sind, geht es daran, die Ergebnisse auszuwerten und in Relation zueinander zu setzen. Das Bewertungssystem ist relativ einfach. Es werden 0 bis max. 3 Punkte verteilt. Am Ende wird das Ergebnis zusammengezählt. Ein niedriger Score besagt, dass der Proband einem erhöhten Verletzungsrisiko unterliegt. Ein hoher Score steht entsprechend für gute Bewegungsqualität und wenig Asymmetrien.

Das Interessante ist, dass ein relativ fitter und sportlich aktiver Mensch bei der Testung einen niedrigen Score erreichen kann. Was darauf schließen lässt, dass sie/er auch in den alltäglichen Bewegungen kompensatorische Muster nutzt. Für die Durchführung der Tests benötigt man nur ein wenig Zeit und ein FMS-Kit, welches aus einem 1,20 m langen Stab, zwei kurzen Rundstäben, einem Brett, einem Gummiband und einer zylinderförmigen Kappe besteht.

Getestet werden folgende Bewegungsmuster:

  1. Tiefe Kniebeuge
  2. Hürdenschritt
  3. Ausfallschritt
  4. Schulterbeweglichkeit
  5. Aktives Beinheben
  6. Liegestütz/Rumpfstabilität
  7. Rotationsstabilität

Erfinder des Functional Movement Screens sind Dr. Lee Burton und Gray Cook, Physiotherapeut, Strength- und Conditioning-Spezialist. Sie erfanden den Test ursprünglich für Highschool-Sportler und haben während der Entwicklung festgestellt, dass er noch viel mehr bietet. 1998 stellten beide den Test zum ersten Mal öffentlich vor. Der Test ist seitdem unverändert, was den Vorteil hat, das über einen langen Zeitraum eine große Menge an Daten erhoben werden konnte, welche die Aussagekraft des FMS untermauern.

Weitere Infos zum Functional Movement Screen oder zum Functional Training findet ihr bei www.perform-better.de

Die nächsten FMS-Kurstermine findet ihr hier